BM Zinsmayer
Die Gemeinde Renquishausen darf sich Bioenergiedorf nennen. Früh hat sich die Gemeinde Renquishausen für nachhaltige Energieschöpfung entschieden. Als andere sich noch gar nicht mit diesen Themen auseinandersetzten, wurden in Renquishausen schon die ersten Windkraftanlagen gebaut.
Die Nahwärme Renquishausen GmbH hat in den Jahren 2008/2009 eine Wärmeleitung von einem Biogashof bis in die meisten Straßen der Gemeinde gelegt. Es wurden über 115 Haushalte, mehrere kleinere Gewerbebetriebe und alle Gemeindegebäude angeschlossen. Eine weitere Verdichtung ist vorgesehen. Darüber hinaus spielt Renquishausen in der Solarbundesliga immer in den vorderen Regionen.
2017 fand ein Wechsel auf der Geschäftsführerebene statt. Voraus ging ein Gesellschafterwechsel. Die Baugenossenschaft Donau-Heuberg verkaufte ihre Anteile an die Firma solarcomplex.
Sowohl die Gemeinde Renquishausen als auch die Firma solarcomplex stehen für nachhaltige Zukunftsplanungen. Hierbei steht im Vordergrund die Eigenverantwortung anzunehmen und zu leben. Diese Übernahme von Verantwortung führt zur konsequenten Haltung für eine ökologische Politik als Wegbereitung für die Lebensgrundlage künftiger Generationen. Gepaart ist dies mit dem Willen Kaufkraft nicht für fossile Energien in ferne Länder abfließen sondern die Gemeindekasse an den Gewinnen profitieren zu lassen.
Bene Müller
solarcomplex betreibt derzeit regenerative Wärmenetze in 16 Gemeinden und darf daher in Anspruch nehmen, im Süden Baden-Württembergs die meiste Erfahrung mit Planung, Bau und insbesondere Betrieb von neuen Wärmenetzen zu haben. Wir tun dies aus Überzeugung, weil Wärmenetze auf Basis heimischer erneuerbarer Energien Klimaschutz und regionale Wertschöpfung vereinen.
solarcomplex war dabei immer wieder Vorreiter und Innovationstreiber, so 2006 mit dem ersten Bioenergiedorf Baden-Württembergs überhaupt (Mauenheim), 2007 mit dem ersten Bioenergiedorf mit einer Mikrogasleitung statt Wärmeleitung (Lippertsreute), 2012 mit dem ersten Bioenergiedorf mit großer solarthermischer Anlage (Büsingen) und 2013 mit dem ersten Bioenergiedorf mit großem Wärmespeicher (Emmingen).
Die entscheidende Zukunftsoption bei einem Bioenergiedorf ist die Errichtung eines Nahwärmenetzes, nicht die Frage, wie es betrieben wird. Langfristig können ganz unterschiedliche regenerative Energien in ein Wärmenetz eingespeist werden: Bioenergie, Solarthermie, industrielle Abwärme, regenerativer Überschuss-Strom.
Auch in Renquishausen war die Entscheidung für ein Wärmenetz zukunftsweisend. solarcomplex hat bestehende Windkraftanlagen am Ortsrand im Herbst 2017 erworben und wird diese nach Ablauf der EEG-Vergütung ab 2021 mit einem innovativen „power-to-heat“-Konzept mit dem Wärmenetz verbinden.